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Gasheizung modernisieren

Gasheizung modernisieren

Grafik klimafreundliche Energie © Roman / PixabayGrüner Wasserstoff wird künftig eine wichtige Rolle spielen, damit die Industrie klimaneutral wird. Für das Beheizen von Gebäuden wird Wasserstoff aber wohl auch mittelfristig zu knapp und zu teuer sein © Roman / Pixabay
Grafik klimafreundliche Energie © Roman / PixabayGrüner Wasserstoff wird künftig eine wichtige Rolle spielen, damit die Industrie klimaneutral wird. Für das Beheizen von Gebäuden wird Wasserstoff aber wohl auch mittelfristig zu knapp und zu teuer sein © Roman / Pixabay
Kostenfalle droht - Wasserstoff bleibt knapp und teuer

H2-ready: Gasheizung mit Wasserstoff im Eigenheim?

Update 21.10.2025: Grüner Wasserstoff (H2) gilt als unverzichtbarer Baustein für ein klimafreundliches Energiesystem. Für die Beheizung von Gebäuden wird der chemische Energieträger dagegen allenfalls eine untergeordnete Rolle spielen. Zu diesem Schluss kommen Fachleute von fünf renommierten Institutionen aus Baden-Württemberg in einem Positionspapier. Die Autoren und Autorin stammen von der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW), dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, dem Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu), dem Verband der regionalen Energie- und Klimaschutzagenturen Baden-Württemberg (rEA BW) und dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW). Die Hauptgründe für die Skepsis: Grüner Wasserstoff wird auf absehbare Zeit knapp und teuer bleiben. Zudem ist der Einsatz zur Erzeugung von Raumwärme ineffizient. 

Hohe Kosten, Verfügbarkeit unsicher, energetisch nicht sinnvoll
Grüner Wasserstoff ist derzeit kaum verfügbar und wird künftig vor allem in der Industrie benötigt. Für den Gebäudesektor bleiben daher, wenn überhaupt, nur geringe und teure Restmengen. Hinzu kommen hohe Kosten für die Umrüstung sogenannter H2-ready-Heizungen auf den Betrieb mit reinem Wasserstoff – technisch ist das bislang noch nicht in großem Maße möglich. Auch energetisch überzeugt Wasserstoff in der Gebäudeheizung nicht: Für die gleiche Wärmemenge wird für die Herstellung von Wasserstoff vier bis sechsmal mehr Strom benötigt als beim Einsatz einer Wärmepumpe.

--> Fazit des Fachpapiers: Für den Heizungskeller ist der knappe und teure Wasserstoff keine realistische Option und wird wohl nur in Einzelfällen Gebäude beheizen.

Das Fachpapier "Wasserstoff zur Wärmeversorgung – Chancen und Limitierungen" finden Sie hier.

 

 

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ursprünglicher Artikel vom 6.10.2023 

Einige Eigentümer hoffen auf grünen Wasserstoff als klimafreundlichen Energieträger: Mit ihm soll die Gasheizung unkompliziert und kostengünstig weiter betrieben werden können. Doch dieser Schein trügt, warnen Experten. Wasserstoff als Ersatz-Brennstoff für aktuell mit Erdgas betriebene Heizungskessel wird noch lange äußerst knapp und teuer sein. Wissenschaftliche Studien sehen Wasserstoff auch künftig um Faktor 2 bis 3 teurer als das Heizen mit einer Wärmepumpe. Zudem ist die Nutzung in der Gasheizung ineffizient: Im Vergleich zu einer Wärmepumpe ist rund sechsmal mehr Energie nötig, um dieselbe Wärmemenge zu erzeugen.

Grüner Wasserstoff ist knapp und teuer, H2-ready-Heizung muss später umgerüstet werden
Vor allem die Industrie wird künftig große Mengen grünen Wasserstoff benötigen, um klimaneutral zu werden. Für das Beheizen von Gebäude werden dagegen voraussichtlich keine relevanten Mengen zur Verfügung stehen und sie werden relativ teuer sein.

--> Wichtig zu wissen: Die heute angebotenen H2-ready-Heizungen können mit maximal 20 Prozent Wasserstoff betrieben werden. Sollen später 100 Prozent Wasserstoff zum Einsatz kommen, muss umgerüstet oder erneuert werden! Auch hier kommen also zusätzliche Kosten für die Eigentümer zu. Außerdem sind entsprechende Heizungen gerade noch in der Entwicklung und stehen aktuell nicht zur Verfügung.

Auch die Gasnetze in Deutschland müssen erst auf Wasserstoff umgerüstet werden. Technisch ist das möglich, man könnte neben den Heizungen auch das gesamte Erdgasnetz wasserstofftauglich machen. Die logistische Herausforderung und die Kosten sind jedoch groß, denn die angeschlossenen Haushalte müssten alle zum gleichen Zeitpunkt mit entsprechenden Geräten bereit für die Wasserstoff-Nutzung sein. Statt dessen werden voraussichtlich nur wenige Heizungen, die an Knotenpunkten des künftigen Wasserstoffnetzes liegen, darüber versorgt werden können.
 

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Wasserstoff als Brennstoff in privaten Heizungen nicht effizient genug
Weiteres Argument gegen die Nutzung von Wasserstoff in dezentralen Gasheizungen ist die mangelnde Effizienz. Der Einsatz von Wasserstoff erfordert ein Vielfaches an grünem Strom im Vergleich zu einer elektrisch angetriebenen Wärmepumpe. Eine Faustregel besagt: Wärmepumpen machen aus einer Kilowattstunde Strom rund drei Kilowattstunden Wärme, die Wasserstoff-Gasheizung aus zwei Kilowattstunden Strom aufgrund der Umwandlungsverluste nur eine Kilowattstunde Wärme.

Heizen mit Wasserstoff - Fazit: Klimaneutraler Wasserstoff ist für die Energiewende wichtig. Allerdings nicht für das Heizen in Gebäuden - hier ist der Brennstoff zu knapp und auch zu teuer im Vergleich mit anderen Heizungen. Statt dessen können Eigentümer die Gasheizung noch wenige Jahre weiter nutzen und in der Zwischenzeit das Haus fit für eine Wärmepumpe oder ein Wärmenetz machen. Anschließend kann die Gasheizung ohne Probleme ausgetauscht werden. Alternativ kann eine Hybridheizung aus Gasheizung und Wärmepumpe sinnvoll sein: Die Wärmepumpe übernimmt die Grundversorgung, an besonders kalten Tagen im Winter springt die Gasheizung an. Nach einer späteren Sanierung wird dann die Gasheizung ausgebaut.
 

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